Die Ehrenschlaraffen des hR First im Felde

ES HANNES der THERNBERGER
Als 6. Sohn Kaiser Leopolds II. wird ERZHERZOG JOHANN 1776 in Florenz geboren. Mit den Napoleonischen Kriegen etwas unglücklich, zieht er sich vom Kaiserhof in die Steiermark zurück. 1829 heiratet er die Postmeisterstochter Anna Plochl. 1848 wird er in Frankfurt zum deutschen Reichsverweser gewählt, verwaltet dieses Amt aber nur ein Jahr. Große Verdienste erwirbt er sich um seine Wahlheimat Steiermark. Er gründet in Graz das Joanneum und in Vordernberg die Montanschule. Die Wirtschaft und Kultur der Steiermark verdanken ihm zahlreiche Anregungen, die ihre Spuren in der Steiermark bis heute hinterlassen haben.

ES BURGSANG von LICHTENEGG
Als Sohn eines Spirituosenfabrikanten wird HERMANN PFERSCHI 1892 in Fürstenfeld geboren. Er bricht sein Studium in Graz ab, um das Geschäft des Vaters zu übernehmen. In Fürstenfeld gründet er mit dem Buchhändler Rudolf Buchner und dem Maler und Grafiker Hans Fronius eine Theaterrunde. Als Rt. Burgsang von Lichtenegg ist er Mitbegründer des Reyches First im Felde und wird nach seinem Ahallaritt zum Ehrenschlaraffen des Reyches erkürt. Sein Geist mit seinem reichen lyrischen Schaffen, das auch zwei Opernlibretti beinhaltet, wirkt nach wie vor in seiner geliebten First im Felde nach.

ES OTTOKAR der FESTENBURGER
Dr. phil. hc. OTTOKAR KERNSTOCK wird 1884 in Marburg an der Drau geboren, tritt als Mönch in das Augustiner Chorherrenstift in Vorau ein und wirkt als Seelsorger auf der Festenburg bei Vorau. In langen Jahren emsiger Forscherarbeit lebt er sich innig in Denken, Fühlen, Ausdruck und Umwelt deutscher Vergangenheit ein. Als Lyriker in einer Zeit der leidenschaftlichen nationalen Auseinandersetzungen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war er überaus populär. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er im Zuge der Verfolgung deutschnationaler Denker verkannt.

ES ¾ TAKT
ROBERT STOLZ wird 1880 in Graz in eine Musikerfamilie hineingeboren. Er studiert bei Fuchs und Humperdinck und komponiert 60 Operetten. Dazu kommen Kompositionen für die Wiener Eisrevue und Filmmusiken. Nach Rückkehr aus der Emigration wird er in Wien sesshaft und als bedeutender Repräsentant der Wiener Operette durch die Ehrenbürgerschaft der Städte Graz und Wien und zahlreicher weiteren Auszeichnungen anerkannt. Sein Vermächtnis pflegt die Witwe Einzi, die mit 91 Jahren im Jänner 2004 stirbt. In Graz erinnert das Robert Stolz Museum an diese hervorragende Persönlichkeit.

ES KOHLESTIFT
HANS FRONIUS wurde am 12.9.1903 als Sohn des aus Siebenbürgen stammenden österreichischen Arztes Dr. Fritz Fronius in Sarajewo geboren, wo er als 11-jähriger das Attentat auf den Thronfolger als Augenzeuge erlebte. Die Familie flüchtete Ende des Ersten Weltbrandes nach Graz, dort beendete er seine Gymnasialzeit und studierte danach an der Kunstakademie in Wien. Mit Illustrationen zu Werken der Weltliteratur wie der Odyssee Homers, Franz Kafka und Edgar Allen Poe hatte er früh erste Erfolge. 30 Jahre hindurch war er als Kunsterzieher Aushängeschild am Realgymnasium Fürstenfeld tätig. Seine mitreissenden Einleitungen und Ausführungen fesselten Generationen von Absolventen. Wie ihm auch frühzeitig die Erhaltung der Natur und vor allem der Mäander der oststeirisch-burgenländischen Lafnitz-Auen ein großes Herzensanliegen war, die er in Holzschnitten, Kohle- und Federzeichnungen brillant zu Papier brachte. Seine stilmäßig eigenständigen, expressiv gehaltenen Ölbilder finden größte internationale Anerkennung. Mit Alfred Kubin war er in Briefen wie auch persönlich verbunden und ist neben diesem namhaft im Kunstmuseum Albertina in Wien vertreten. Selbst nie Schlaraffe war er mit einigen der Erzschlaraffen der First im Felde befreundet und befruchtete das Reych in dessen Anfangszeit künstlerisch in großem Maße. 1961 übersiedelte er mit seiner Familie nach Perchtoldsdorf bei Wien und starb 1988 in Mödling.